Wofür wird ein Krötenzaun benötigt?
Ein Krötenzaun wird benötigt, wenn eine befahrene Straße den Weg der Erdkröten zu ihren Laichplätzen im Frühjahr durchtrennt. Besonders bei den im Februar und März noch sehr niedrigen Temperaturen benötigen die wechselwarmen Tiere sehr lange, um über die Straße zu kommen. Dabei besteht nicht nur die Gefahr, dass die Tiere von den Autoreifen zerquetscht werden. Durch den Unterdruck, der unter dem Auto entsteht, können auch die inneren Organe der empfindlichen Tiere verletzt werden. Daher sieht man auch viele Tote Kröten auf Straßen, die nicht plattgefahren sind.
Wie funktioniert ein Krötenzaun?
Ein Krötenzaun wird kurz vor Beginn der Krötenwanderung aufgebaut. Da die Kröten nicht springen und nur sehr wenig klettern können, wandern sie am Zaun entlang, um eine Lücke zu finden, damit sie wieder in ihre eigentliche Richtung laufen können. In gewissen Abständen sind an der Innenseite des Zauns (also in der Richtung aus der die Kröten kommen) Eimer im Boden vergraben, in die die Kröten reinfallen. Dort werden sie jeden Morgen, spätestens in der Dämmerung, von uns Krötenrettern und Krötenretterinnen herausgeholt und zum Teich getragen.
Dabei zählen wir die Kröten, nach Geschlechtern getrennt, um einen Überblick zu bekommen, wie sich die Population entwickelt. Auch andere Amphibien wie Grasfrösche und Molche fangen wir dabei in den Eimern. Diese tragen wir natürlich auch rüber.
Wenn später im Frühjahr die Zahl der Tiere deutlich nachlässt, wird der Zaun wieder abgebaut, damit nicht die Tiere, die schon wieder in entgegengesetzter Richtung laufen, auf der Straße gefangen sind.